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1. Deutsche Geschichte - S. 143

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die europäische Lage. Frankreich unter Ludwig Xiv. 143 Einfluß aus, litt fortwährend Mangel an Geld und hatte sich gegen zwei auswärtige Gegner zu wehren, die Türken, die damals ihre Eroberungskriege erneuerten, und die Franzosen, die alten Nebenbuhler seines Hauses. Weit ohnmächtiger war die spanische Linie des Hauses Habsburg. Spanien. Spanien, dessen europäische Nebenländer, Unteritalien, Mailand, die bnrgundische Freigrasschast und die Niederlande, weit zerstreut lagen, dessen Finanzen zerrüttet waren, dessen Volkswohlstand mit schweren Steuern belastet wurde, dessen geistiges Leben unter hartem Drucke litt, war unter seinem körperlich und geistig schwachen Könige Karl I. in unaufhaltsamem Verfall begriffen, eine lockende Beute für den französischen Nachbar. Durch den dreißigjährigen Krieg war Schweden emporgekommen Schweden, und zur ersten Macht der Ostsee geworden. Aber Schweden war weder reich noch stark bevölkert; seine einzige Stütze war sein Heer. Auch die Niederlande, wenn auch ein reiches Land und damals der erste Handels-Niederlande, und Kolonialstaat Europas, waren doch zu klein, um sich aus die Dauer größeren Völkern gegenüber behaupten zu können. Der erste Staat Europas war damals zweifellos Frankreich; zu- mal da England im 17. Jahrhundert langwierige innere Wirren durchzumachen hatte. §457renfi1(mb im 17. Jahrhundert. 1603 war Königin Elisabeth ***** nach ruhmreicher Regierung gestorben; ihr war König Jakob von Schottland, der Sohn Maria Stuarts, als Jakob I. gefolgt. In seinem Bestreben, möglichst unumschränkt zu regieren, stieß er auf den lebhaften Widerstand des Parlaments, mit dem er harte Kämpfe zu bestehen hatte. Sein Sohn Karl I. verfuhr noch willkürlicher als der Vater und berief gegen die Gesetze das Parlament jahrelang nicht zusammen; er verletzte zugleich durch seine kirchlichen Neuerungen und seine scheinbare Hinneigung zum Katholizismus die Puritaner, d. h. die strengen Calvinisten. Der Unwille über sein Regiment führte endlich zum Bürgerkriege. „Kavaliere" nannte man die Anhänger der königlichen Partei, „Rundköpfe" — nach ihrem kurzgeschnittenen Haar — die Gegner. Als Führer der Aufständischen ragte Oliver Cromwell hervor. Karl wurde besiegt, gefangen genommen, vor einem Gerichtshof angeklagt und als „Tyrann, Verräter, Mörder und Feind des Gemeinwesens" 1649 zu London im Angesichte seines Residenzschlosses enthauptet. England wurde nunmehr Republik; als Lord-Protektor führte seit 1653 Cromwell die Regierung, ein Mann von starker religiöser Cromwell. Überzeugung, von durchdringendem Verstände, von mächtiger, rücksichtsloser

2. Deutsche Geschichte - S. 230

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
230 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs- Jhjatu Franzjoseph. Kurz vorher hatte ein sehr tatkräftiger und entschlossener Staatsmann, Fürst Schwarzenberg, die Leitung des Ministeriums übernommen. Italienischer Der Ausstand, der in den italienischen Provinzen Österreichs aus- ffrtc8' gebrochen war, wurde, obwohl die Sardinier den Ausständischen zu Hilse ge- kommen waren, von dem Feldmarschall Radetzky 1849 niedergeworfen. Minder glücklich waren die österreichischen Truppen in ihren Kämpfen gegen Aufstand der bte Ungarn, welche sich in offener Empörung befanden und das Haus Habsburg vom Throne ausgeschlossen hatten. Franz Joseph sah sich endlich genötigt, die Hilfe anzunehmen, welche ihm Kaiser Nikolaus I. von Rußland zur Bekämpfung des Aufstandes anbot. So rückte denn ein russisches Heer im Sommer 1849 in Ungarn ein. Jetzt erst konnte der Aufstand unterdrückt werden; es folgten blutige Standgerichte. § 234. Das Frankfurter Parlament. Im Mai des Jahres 1848 war in der Paulskirche zu Frankfurt zum ersten Male ein deutsches Parlament zusammengetreten. Zu , ihm gehörten viele durch Begabung und Charakter hervorragende, sür die Macht und Größe Deutschlands begeisterte Männer. Sie sahen ihre Aufgabe darin, Deutschland eine Verfassung zu geben; über die Art der Ausführung waren freilich sehr verschiedene Meinungen ver-Die^r^ubli- treten. Hs gab eine Partei, welche in Deutschland die Republik be-Partet, gründen wollte und der Hoffnung lebte, die deutschen Fürsten ohne wesentliche Skwierigketten von.ihren. Thronen .stürzen zu können. Eine starke Partei im Parlamente gedachte Deutschland durch Wiederherstellung des Kaisertums einheitlicher zusammenzufassen, als es in den letzten Jahrzehnten der Fall gewesen war. Da es aber klar war, daß, solange es in Deutschland zwei Großmächte gab, eine straffere politische Einheit undurchführbar war, so schlug sie vor, sämtliche deutsche Staaten mit Ausnahme Österreichs zu einem Bundesstaate zusammenzufassen; dessen Führung sollte Preußen übernehmen und dem König von Preußen die deutsche Kaiserwürde übertragen werden. Dieser engerebund sollte dann mit Österreich durch einen weiteren, unlösbaren Bund vereinigt werden. Man nannte diese ^eindeutschepartei die Erbkaiserpartei oder die kleindentsche Partei. Partei ^hr standen verschiedene Gruppen gegenüber, die man als die g r o ß -grcißdeutsche deutsche Partei zusammenfaßte und die unter sich nur insofern einig Partei, waren, als sie erstens in dem Ausschluß Österreichs eine Verkleinerung Deutschlands sahen, die sie nicht zugeben wollten, und zweitens aus Abneigung gegen Preußen Gegner eines preußischen Kaisertums waren. gemalt™1* Eine der ersten Maßnahmen des Parlaments war, daß es eine vor-

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
I 8_I- Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons 1. 105. 1791. Juni 1791 wurde ungeschickt ins Werk gesetzt und milang; in St. Mene-honld wurde der König erkannt, in Varennes angehalten und vou Pariser Sendboten zurckgeholt. Im September leistete er den Eid auf die neue Verfassung. 105. Deutschland und Frankreich zur Zeit der Gesetzgebenden Versammlung und des Nationalkonvents, 17911795, 1786 ^ 1. Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen, 17861797, ein Neffe Friedrichs des Groen, war ganz anders geartet als dieser. Er war ' in die Regierungsgeschfte nicht gengend eingeweiht worden und berlie das meiste den Ministern. Das von seinem Oheim eingefhrte Kaffee-und Tabakmonopol hob er auf, zur Freude des Volkes, aber zum Schaden des Staatshaushaltes. Er lie nicht wie jener jeden nach seiner Facon selig werden", sondern verlangte von den Geistlichen und Lehrern strenges Festhalten an den Lehren der Kirche, was viel Aufregung und Unzu-friedeuheit hervorrief. Auch in der auswrtigen Politik verlie er die Bahn seines Vor-gngers. Er gab den Frstenbund auf und schlo sich an sterreich an, indem er mit Kaiser Leopold Ii. (17901792), dem Bruder und Nachfolger Josephs Ii., ein Bndnis zur gemeinsamen Abwehr revolutionrer Gefahren und zum Schutze Ludwigs Xvi. einging. Von der Franzsischen Revolution hatte Preußen zwar zunchst nichts zu frchten, aber die franzsischen Anschauungen fanden doch auch in Deutschland viele An-Hnger. Welches Gesetzbuch wurde in Preußen eingefhrt ( 98, 3)? Wie war Leopold Ii. mit Ludwig Xvi. verwandt? 1791. 2. Die Zeit der Gesetzgebenden Versammlung, 17911792. In der Gesetzgebenden Versammlung gewann die linke, republikanische Seite, die aus den gemigteren Girondisten und den wilden Jakobinern be-stand, immer mehr die Oberhand der die Anhnger des Knigtums, 1792. welche die rechte Seite einnahmen, und zwang den König 1792, an sterreich den Krieg zu erklären. Kurz vorher war Leopold Ii. gestorben und hatte den Thron seinem jungen Sohne Franz Ii. (17921806) hinterlassen. Ein aus Preußen, sterreichern und Emigranten bestehendes Heer rckte in Frankreich ein. Den Oberbefehl fhrte Karl Wilhelm Ferdinand, Herzog von Braunschweig und preuischer General, der im Siebenjhrigen Kriege erfolgreich gegen die Franzosen gekmpft hatte. Bei seinem Einmarsch in Frankreich erlie er eine von Emigranten ver-fate drohende Erklrung, die von den Jakobinern als Anla benutzt wurde, den Pariser Pbel zu einem Sturm aus die Tuilerien (10. August) zu hetzen. Er gelang durch die Verzagtheit des Knigs. Die knigliche Familie flchtete in die Nationalversammlung und bekam den Temple" (ursprnglich Ordenshaus der Tempelritter) zum Ge- I

4. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 4

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Verfassung. 4. Die konstituierende (verfassunggebende) Versammlung. Durch die neue Verfassung, weiche die Nationalversammlung schuf, wurde die knigliche Gewalt stark eingeschrnkt. In der Bekmpfung der Stan-desvorrechte ferner ging man so weit, da man den Adel berhaupt Einziehung abschaffte und Titel und Wappen verbot. Um der steigenden Finanznot Kirchenguts.zu steuern, erklrte die Versammlung die reichen Kirchengter fr $ - 5^ Nationaleigentum und zog sie ein. Schuldscheine, Assignaten wurden aus-^4 t A gegeben, denen die eingezogenen Gter zum Pfnde dienen sollten. Aber diese reichten nicht von fern aus, um fr die Unmassen von Assignaten, die - ' 'Ajim Laufe der nchsten Jahre ausgegeben wurden, als gengende Deckung zu dienen. So wurden die Assignaten im Laufe der nchsten Jahre fast vllig wertlos; der Staat mute sich schlielich fr bankrott, d. h. zahlungsunfhig erklären, und die Eigentmer wurden zugrunde gerichtet. Zu diesen wirt-schaftlichen Nten kam ein anderes. Man hatte den Geistlichen einen Eid abverlangt, wodurch sie die neue Kirchenverfassung anerkannten Aber der grte Teil der Geistlichen lie sich lieber absetzen, als da er ihn geleistet htte; und die groe Masse der Landbevlkerung stand auf ihrer Seite, wollte von den durch den Staat eingesetzten Pfarrern nichts wissen und fuhr fort bei den abgesetzten, eidweigernden Priestern zur Beichte und zum Abend-mahl zu gehen. So entstand ein Zwiespalt in dernation, der bald darauf zuck religisen Brgerkrieg fhrte. / / Der König strubte sich lange die neue Verfassung anzuerkennen; er und die Knigin Marie Antoinette hrten nicht auf, die Hilfe des Aus-landes zu erhoffen, besonders.sterreichs, wo im Jahre 1790 auf Joseph Il Leopold ii. jem Bruder Leopold Ii. gefolgt war. Indessen starb Mirabeau, 1 l7926t er hatte zwar den Absolutismus zerstren, aber nicht dem Knigtum jede Macht nehmen wollen und die Regierung durch geheime Berichte und Rat-schlge untersttzt. Seitdem gewann die Partei der Demokraten oder Jakobiner, wie man sie nach ihrem Versammlungsort in Paris, dem frheren Jakobinerkloster, nannte, immer mehr an Macht. Ihre Fhrer waren Robespierre, Danton, beides revolutionre Redner von groer Leidenschaft und groem Einflu auf die Massen, und Marat, der blutdrstige Herausgeber einer demokratischen Zeitung. Flucht des Da fate die knigliche Familie im Sommer des Jahres 1791 den nt08- Entschlu, aus Paris zu entfliehen. Wirklich gelangte sie aus der Stadt heraus und einige Tagereisen weit nach Osten, wurde aber dann erkannt und nach Paris zurckgefhrt. Wenige Monate darauf fah sich der König gentigt, durch seine Unterschrift die neue Verfassung anzu-erkennen. Darauf lste sich die konstituierende Versammlung auf und

5. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 5

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Umsturz des franzsischen Knigtums und die Campagne in Frankreich. 5 machte der neugewhlten jle glitt a-Htre n V e r s a m m lu n^ " Platz. Diese sollte ein Gesetzbuch Haffen, hat diese'ufgasse aber mchi erfllt; sie^amm-tagte bis zum Herbst 1792. Der Umsturz des franzsischen Knigtums und die Campagne in Frankreich. 5. Der Sturz des Knigtums. In der neuen Versammlung ge-wannen zwei Parteien die Oberhand, die sich mit dem Erreichten, der Be-grndung eines Versassungsstaats, nicht begngen wollten, sondern aus eine weitere Schwchung, schlielich auf den Sturz des Knigtums ausgingen: die G ir o n d ist e n, so genannt, weil mehrere ihrer Fhrer aus dem Departe-ment der Gironde stammten, Vertreter des wohlhabenden, gebildeten Brgertums, und die Jakobiner, die Vertreter der besitzlosen Masse. Whrenddessen wuchs die Spannung zwischen Frankreich und den beiden deutschen Gromchten. Die Franzosen glaubten Leopold vorwerfen zu sollen, da er einen gewaltsamen Angriff zugunsten seines kniglichen Schwagers plane; in Wirklichkeit waren es die Revolutionsmnner, die den Krieg wnschten. Im Frhjahr 1792 starb pltzlich Leopold. Seinem Sohn und Nachfolger Franz Ii., dem letzten Kaiser des alten deutschen Reichs, ^Fwnz erklrte Ludwig Xvi., von seinem Ministerium gentigt, den Krieg. i806. Da aber sterreich mit Preußen durch ein Bndnis vereinigt war, so er-klrte Friedrichwilhelmii. seinerseits an Frankreich den Krieg. Wenige Monate spter trat der von den franzsischen Republikanern angestrebte Sturz des Knigtums ein. Am 10.August 1792 eut-zizams. stand ein Aufstand der von ihnen aufgeregten Arbeiterbevlkerung der Pariser Vorstdte. Die Aufstndischen drangen in das Knigsschlo, die Tuilerien. Der König verbot seiner treuen Schweizergarde zu feuern, die Schweizer wurden hingemordet; die knigliche Familie entfloh und rettete sich nach dem Sitzungsgebude der Nationalversammlung. Diese gewhrte ihr eine Zuslucht, fate aber zugleich entscheidende Beschlsse, welche die Ausrichtung der Republik vorbereiteten. Eine neue Versamm-lung, der Nationalkonvent, sollte gewhlt werden, um eine neue, republikanische Verfassung zu schaffen. Der kniglichen Familie wurde ein Zufluchtsort im Temple, einem frheren Ordenshause des Templerordens, angewiesen. Der Sturz des Knigtums hatte ein furchtbares Nachspiel. Zu Beginn des Septembers wurde durch Pbelbanden eine groe Menge von Ver- Die Sep- tcnibct- hafteten, Priester, Schweizer, Adlige, ja auch Frauen und Kinder, in den morde.

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 8

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
8 Kalender eingefhrt. Die Monate erhielten neue Namen; die r^eue Zeitrechnung begann mit der Erklrung der Republik im Jahre 1792. Aufstnde. Gegen dieses Willkrregiment erhob sich an verschiedenen Stellen Frankreichs Widerstand; so entbrannte, während an den Grenzen die aus-wrtigen Feinde bekmpft werden muten, zugleich im Inneren der Brgerkrieg. In Lyon und Toulon ergriff die Brgerschaft die Waffen zum Schutze ihrer Freiheit und ihres Eigentums gegen die Sansculotten, und beide Städte muten belagert werden. Zunchst wurde Lyon wiedergenommen, und der Konvent beschlo, da zur Strafe die Stadt zerstrt werden sollte, ein Beschlu, der natrlich nicht ausgefhrt werden konnte. Die Erhebung von Toulon war deshalb gefhrlich, weil die Be-wohner englische Truppen aufnahmen; die Wiedereroberung der Stadt verdankte man den Ratschlgen des Majors der Artillerie Bonaparte, der dafr zum General befrdert wurde. Am furchtbarsten tobte der Brgerkrieg in der V e n d 6 e, der Wiesen- und Weidelandschast sdlich der Loiremndung, und in den angrenzenden Gebieten. Die Bauern der Vende. Vend6e kmpften fr ihre Kirche und fr das Knigtum mit solcher Tapfer-feit und Hartnckigkeit, da sie trotz der grausamen und greuelvollen Kriegfhrung ihrer Gegner erst nach Jahren berwunden werden konnten. Robespierres In Paris warf indessen Robespierre alle seine Gegner nieder; $l794.r' jeder, der ihm entgegentrat, auch Danton, mute das Schafott besteigen. Sein Wille war Gesetz. Auf seinen Antrag schaffte der Konvent die Verehrung der Vernunft wieder ab und beschlo, da es ein hchstes Wesen" gebe, dem darauf ein prunkvolles Fest gefeiert wurde. Als in-dessen seine Gewaltttigkeit so weit ging, da selbst viele seiner jakobinischen Genossen sich nicht mehr sicher fhlten, entschlossen sich diese, sich mit den Gemigten zu verbinden und ihn zu strzen. Am 9. Thermidor (27. Juli 1794) wurde er verhaftet und am nchsten Tage mit vielen seiner Anhnger hingerichtet. Damit war jedoch die innere Ruhe noch nicht wiederhergestellt. Endlich kam es dahin, da der Jakobinerklub aufgelst wurde. Im Herbst Das Direk-1795 ging der Konvent auseinander. Ein Direktorium von fnf Mnnern trat an die Spitze Frankreichs; aber auch diese waren Jakobiner. /&ie zweite und dritte Teilnng Polens und Oer erste Koalitionskrieg. 9. Die zweite und dritte Teilung Polens. 1793 und 1795. Whrend die beiden deutschen Mchte gegen Frankreich Krieg fhrten, be-nutzte Katharina Ii. von Rußland die Gelegenheit, um ihre polnischen

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 55

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die deutsche Revolution. 1818 1849. 55 halten. Jmherrenhanse sitzen die grojhrigen kniglichen Prinzen, Vertreter des hohen Adels, des alten und befestigten Grundbesitzes, der Städte, der Universitten und solche Mitglieder, die aus kniglichem Ver-trauen berufen werden. Das Haus der Abgeordneten zhlt heute 443 Mitglieder. Diese werden heute fr je fnf Jahre gewhlt; sie mssen mindestens 30 Jahre alt sein und beziehen Diten (Tagegelder). Zur Wahl berechtigt sind alle Preußen, die das vierundzwanzigste Lebens-jhr vollendet haben, im Besitz der brgerlichen Ehrenrechte sind und keine Armenuntersttzung empfangen. Die Wahl ist indirekt, d. h. die Ur-Whler whlen Wahlmnner^ welche ihrerseits den Abgeordneten whlen; sie erfolgt nach drei Klassen, die nach der Steuerleistung abgestuft sind, und ist ffentlich. Durch diese Verfassung ist Preußen eine konstitutionelle Monarchie geworden. Ihr Sinn ist, da einer starken Monarchie eine krftige Volksvertretung zur Seite stehen, nicht aber, da die hchste politische Gewalt vom Knigtum auf das Parlament bergehen soll. In England dagegen (und ebenso in Belgien, den Niederlanden, Spanien, Jta-lien, jetzt auch in der Trkei) besteht die Monarchie mit parla-mentarischer Regierung: der Monarch entnimmt seine Minister regelmig der Partei, die im Parlament die Mehrheit hat (le roi rgne, mais il ne gouverne pas). 46. Die inneren Kmpfe in sterreich. Bedeutend schwerere Er-schtterungen als Preußen erlitt sterreich; hier traten zu den Kmpfen um eine Verfassung die Kmpfe der einzelnen dem Reiche angehrenden Nationen um ihre Selbstndigkeit hinzu. Ausstnde, die in Prag und Wien ausgebrochen waren, gelang es im Laufe des Jahres 1848 zu berwltigen; sie wurden mit groer Strenge bestrast. Im Dezember legte Kaiser Ferdinand die Krone nieder, und auf ihn folgte sein achtzehnjhriger Nesse Franz Joseph. Kurz vorher hatte ein sehr tatkrftiger und Franz entschlossener Staatsmann, Fr st Schwarzenberg, die Leitung des Ministeriums bernommen. Die Niederwerfung des Aufstandes in den italienischen Provinzen Italienischer sterreichs und der Kampf gegen den König Karlalbertvon Sar- *tte9' dinien, der den Aufstndischen zu Hilfe gekommen war, war dem Feld-Marschall Radetzky bertragen worden. Im Jahre 1849 schlug dieser die Sardinier in einer entscheidenden Schlacht; darauf legte Karl Albert bk Regierung nieder, und sein Sohn und Nachfolger Viktoremanuel schlo Frieden. Minber glcklich waren die sterreichischen Truppen in

8. Deutsche Geschichte - S. 143

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die europische Lage. Frankreich unter Ludwig Xiv. 143 Einflu aus, litt fortwhrend Mangel an Geld und hatte sich gegen zwei auswrtige Gegner zu wehren, die Trken, die damals ihre Eroberungs-kriege erneuerten, und die Franzosen, die alten Nebenbuhler seines Hauses. Weit ohnmchtiger war die spanische Linie des Hauses H a b s b u r g. Spanien. Spanien, dessen europische Nebenlnder, Unteritalien, Mailand, die burgundische Freigrafschast und die Niederlande, weit zerstreut lagen, dessen Finanzen zerrttet waren, dessen Volkswohlstand mit schweren Steuern belastet wurde, dessen geistiges Leben unter hartem Drucke litt, war unter seinem krperlich und geistig schwachen Könige Karl I. in unaushaltsamem Verfall begriffen, eine lockende Beute fr den franzsischen Nachbar. Durch den dreiigjhrigen Krieg war Schweden emporgekommen Schweden, und zur ersten Macht der Ostsee geworden. Aber Schweden war weder reich noch stark bevlkert; seine einzige Sttze war sein Heer. Auch die Niederlande, wenn auch ein reiches Land und damals der erste Handels-Niederlande, und Kolonialstaat Europas, waren doch zu klein, um sich aus die Dauer greren Vlkern gegenber behaupten zu knnen. Der erste Staat Europas war damals zweifellos Frankreich; zu-mal da England im 17. Jahrhundert langwierige innere Wirren durch-zumachen hatte. 157. England im 17. Jahrhundert. 1603 war Knigin Elisabeth x|tl nach ruhmreicher Regierung gestorben; ihr war König Jakob von Schott-land, der Sohn Maria Stuarts, als Jakob 1. gefolgt. In seinem Be-streben, mglichst unumschrnkt zu regieren, stie er aus den lebhaften Wider-stand des Parlaments, mit dem er harte Kmpfe zu bestehen hatte. Sein Sohn Karl I. verfuhr noch willkrlicher als der Vater und berief gegen die Gesetze das Parlament jahrelang nicht zusammen; er verletzte zugleich durch seine kirchlichen Neuerungen und seine scheinbare Hinneigung zum Katholizismus die Puritaner, d.h. die strengen Calvinisten. Der Unwille der sein Regiment fhrte endlich zum Brgerkriege. Kavaliere" nannte man die Anhnger der kniglichen Partei, Rundkpfe" nach ihrem kurzgeschnittenen Haar die Gegner. Als Fhrer der Aufstndischen ragte Oliver Cromwell hervor. Karl wurde besiegt, gesangen ge-nommen, vor einem Gerichtshof angeklagt und als Tyrann, Verrter, Mrder und Feind des Gemeinwesens" 1649 zu London im Angesichte seines Residenzschlosses enthauptet. England wurde nunmehr Republik; als Lord-Protektor fhrte seit 1653 Cromwell die Regierung, ein Mann von starker religiser sromtoen. berzeugung, von durchdringendem Verstnde, von mchtiger, rcksichtsloser

9. Deutsche Geschichte - S. 185

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Umsturz des absoluten Knigtums und die Campagne in Frankreich. 185 Wenige Monate spter trat der von den franzsischen Republikanern angestrebte Sturz des Knigtums ein. Am 10. August 1792 <mt-ziaums stand ein Aufstand der von ihnen aufgeregten Arbeiterbevlkerung der Pariser Vorstdte. Die Aufstndischen drangen in das Knigsschlo, die T u i l e r i e n, ein. Der König verbot seiner treuen Schweizergarde zu feuern, die Schweizer wurden hingemordet; die knigliche Familie entfloh und rettete sich nach dem Sitzungsgebude der Nationalversammlung. Diese gewhrte ihr eine Zuflucht, fate aber zugleich entscheidende Beschlsse, welche die Aufrichtung der Republik vorbereiteten. Eine neue Versamm-lung, der Nationalkonvent, sollte gewhlt werden, um eine neue republikanische Verfassung zu schaffen. Der kniglichen Familie wurde ein Zufluchtsort im T e m p l e, einem frheren Ordenshause des Templer-ordens, angewiesen. Der Sturz des Knigtums hatte ein furchtbares Nachspiel. Zu Beginn des Septembers wurde durch Pbelnden eine groe Menge von Ver-?embe?' hafteten, Priester, Schweizer, Adlige, ja auch Frauen und Kinder, i n d e n more' Gefngnissen hingemordet. Es war der Anfang der Herrschaft des Schreckens, y/ / 194. Die Campagne in Frankreich 1792. Indessen war ein1792 Preuisch-sterreichisches Heer in Frankreich eingebrochen. Den Oberbefehl fhrte der preuische General Herzog Karlvonbraunschweig,der ein Neffe des Prinzen Ferdinand von Braunschweig war und ebenfalls bereits im siebenjhrigen Kriege mitgefochten hatte. Auch Friedrich Wilhelm Ii. war im Lager anwesend, ebenso Herzog Karl August von Weimar und in dessen Gefolge Goethe, der diese Campagne" beschrieben hat. Aber der Feldzug war ergebnislos. Schlecht gefhrt, durch ungnstige Witterung und Krankheiten hart mitgenommen, trat das Heer den Rck-m an. Nunmehr begannen die Franzosen den Angriff. Durch eine siegreiche8 Schlacht eroberten sie die sterreichischen Niederlande, das heutige runaen-Belgien. Zugleich drang ein franzsisches Heer vom Elsa her in die deutschen Rheinlande ein und nahm Mainz. So begann die Periode der erobernden Ausbreitung des ftanzstschen Volkes; Krieg den Palsten, Friede den Htten" war die Losung. Diese Periode hat bis zum Beginn der Befreiungskriege gedauert. Die nchste Folge dieser Eroberungspolitik war die Bildung einer ff. europischen Koalition gegen Frankreich, die sterreich, Preußen, England, Holland, Spanien und Sardinien umfate. So entstand der erste Koalition skrieg.^

10. Deutsche Geschichte - S. 187

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Konvent und die Schreckensherrschaft. 187 schnell genug arbeitete, wurden die Menschen erschossen oder auch ertrnkt. Unter dem Namen der Freiheit, Gleichheit und Brderlichkeit" spielte man | berall den Besitzlosen die Herrschaft in die Hand und unterdrckte alle, " die nicht der jakobinischen Partei angehrten. Wer verdchtig war, eine andere politische Gesinnung zu hegen, wer einen adligen Namen trug, wer der Kirche anhing, wer wohlhabend war, schwebte in dauernder Gefahr verhaftet zu werden; 400 000 Menschen sollen damals eingekerkert worden sein. Damit ging Hand in Hand eine unerhrte Beraubung der Besitzenden; unter mannigfachen Vorwnden nahm man ihnen einen groen Teil ihres Vermgens weg, wobei sich die Mitglieder der herrschenden Partei in schamloser Weise bereicherten. Den christlichen Glauben erklrte man fr abgeschafft und verkndete anstatt dessen den G o 11 e s d i e n st der V e r -n u n s t. Zugleich wurde der christliche Kalender beseitigt und ein republi-kanischer Kalender eingefhrt. Die Monate erhielten neue Namen; die neue Zeitrechnung begann mit der Erklrung der Republik im Jahre 1792. Gegen dieses Willkrregiment erhob sich an verschiedenen Stellen Aufstnde. Frankreichs Widerstand; so entbrannte, während an den Grenzen die aus-wrtigen Feinde bekmpft werden muten, zugleich im Inneren der Brgerkrieg. In Lyon und T o u l o n ergriff die Brgerschaft die Waffen zum Schutze ihrer Freiheit und ihres Eigentums gegen die Sans-culotten, und beide Städte muten durch eine Belagerung wieder-genommen werden; die Wiedereroberung von Toulon verdankte man dem Eingreifen des Artilleriehauptmanns Bonaparte, der dafr zum General befrdert wurde. Am furchtbarsten tobte der Brgerkrieg in der V e n d 6 e, der Wiesen- und Weidelandschaft sdlich der Loiremndnng, Vende. und in den angrenzenden Gebieten. Die Bauern der Vend^e kmpften fr ihre Kirche und fr das Knigtum mit solcher Tapferkeit und Hartnckigkeit, da sie trotz der grausamen und greuelvollen Kriegfhrung ihrer Gegner erst nach Jahren berwunden werden konnten^ ^n Paris warf indeffen Nobespierre alle seine Gegner nieder Robesvierns jeder, der ihm entgegentrat, auch Danton, mute das Schafott besteigen! ?79?' Sem Wille war Gesetz. Auf seinen Antrag schaffte der Konvent die Ver-ehrung der Vernunft wieder ab und beschlo, da es ein hchstes Wesen" gebe, dem darauf ein prunkvolles Fest gefeiert wurde. Als indessen seine Gewaltttigkeit so weit ging, da selbst viele seiner jakobinischen Genossen sich nicht mehr sicher fhlten, entschlossen sich diese, sich mit den Gemigten zu verbinden und ihn zu strzen. Am 9. T h e r m i d o r (27. Juli 1794) rcurbe er "^haftet und am nchsten Tage mit vielen seiner Anhnger hin-gerichtet. J
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